Schritt für Schritt aufbauen

 

 

Ein Haus entsteht im Fundament,

die Stockwerke werden darauf aufgebaut.

Ich kann keine Stufe überspringen in meiner Entwicklung.

Ich brauche alle Teile, um ganz zu werden und dies auch zu fühlen.

Alle meine Teile brauchen mein „JA“.

 

Am deutlichsten habe ich dies mittels der Sexualität erfahren.

Als ich geglaubt habe, meine Sexualität, die mir im Fundament meiner Erfahrungen nur Schmerz und Wunden zugeführt hat, zu verleugnen und ablegen zu können, negierte ich einen wertvollen Teil meiner Evolution – die Urkraft, die das Leben ans Licht bringt, die das Erdreich überwindet, um sich der Sonne entgegen zu recken.

 

Diese Kraft muss sehr stark sein, damit sie die Erd-Kruste durchbrechen kann,

um zu wachsen und sich schließlich in die volle Größe und Schönheit

der ihr entsprechenden Form auszudehnen.

Also gilt es für mich zu schauen:

die Wunden und Verletzungen wahrzunehmen;

zu erfahren, wo ihr Ursprung liegt

die Botschaft zu entschlüsseln.

 

Bei vielen Innenweltreisen habe ich tiefe Berührungen gespürt,

die meine Wahrnehmung speziell in diesem Bereich verändert haben.

Dadurch kann ich die Illusion von ständigem Kampf,

(den ich glaubte, führen zu müssen, um zu existieren),

von verletzen und verletzt werden, durchbrechen.

 

Ein Haus -  mein Haus -

umgibt mich nicht schützend und stabil

ohne tragfähiges Fundament.

Deshalb ist für mich dieses Entschlüsseln der Botschaft,

das Finden der Essenz,

von fundamentaler Bedeutung für den Bau meines Zuhauses.

 

Im Anschauen meiner Innenwelt, im Wieder-Erleben

von Situationen, die Musterprägungen geschaffen haben,

erkenne und erfahre ich mich deutlicher und echter.

Diese Begegnung ist für mich eine nie vorher dagewesene Chance,

ab sofort anders zu entscheiden: Durch die aktive integrale Meditation

bin ich in der Lage, meine Opferrolle abzulegen –

Jetzt andere Wege zu gehen und zu handeln.

Ich versorge das mit Energie, was meine Aufmerksamkeit erhält.

Wie ich dem Leben begegne, so begegne ich auch der Sexualität.

Ist es mir heilig und wichtig  - oder nicht? Würdige ich das Leben?

Wie ich mit der Sexualität umgehe, so gehe ich auch mit dem Leben um;

sie spiegelt mir meine Lebenskraft und meinen Lebenswillen und zeigt mir,

ob mein Leben von Kampf oder Hingabe ans Leben geprägt ist.

Nutze ich die Sexualität, um mich  und meinen Partner zu beglücken

oder benutze ich sie nur um nicht mehr unterdrückbare Spannung abzubauen?

 

In meiner Innenwelt habe ich Erfahrungen gemacht,

über die es mir gelingt,

schrittweise in eine neue, überragende Qualität der Gefühle zu gelangen,

in der ich Einheit und Frieden spüre und

die über meine bisherige Wahrnehmung körperlicher Empfindsamkeit hinausgeht.

 

So gewandelt ist die neue Qualität für mich vorzügliche Triebkraft

und bringt auf der nächsten Stufe der Umsetzung ins Leben

nicht mehr Kampf ums Dasein hervor,

sondern schöpferische und friedvolle Entwicklung und Erfüllung.

Sie wirkt nicht mehr zerstörerisch, sondern bringt Wachstum.

Sie ist nicht mehr isoliert und verdeckt, sondern integriert.

Sie ist nicht mehr Hindernis, sondern erfährt

über ihre Bedingung wirkliche Weiterentwicklung.

 

Angetrieben durch diese neue Qualität gilt für mich,

das Potential, die Essenz,

aus allem herauszulieben, was mich umgibt,

aus den Steinen, den Pflanzen, den Tieren, den Menschen.

Die Liebe ist die stärkste Kraft des Universums und sie führt zweifellos immer

 zum Leben, zu neuem Leben in schöpferischer Kraft und Stärke.

Sie stellt die Verbindung zum einzelnen Individuum her

 und im Geflecht untereinander ist sie die einende Kraft des Miteinander.

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Mit dieser Kraft und Stärke kann ich das Tier, das Animalische in mir anschauen,

 seine Komplexität wahrnehmen,

den Evolutionsschritt erkennen,

 es lieben

 und als Teil des Fundamentes annehmen lernen.

 

 Diese emergente Qualität befähigt mich schließlich,

 meine Ohnmacht zu überwinden und aufzustehen,

 den Kopf zu heben und

gemeinsam voller Erwartung mit anderen

 der Verkörperung des Lebens zu vertrauen und den nächsten Schritt zu wagen.

 

Jetzt fühle ich mich in der Lage, verantwortungsbewusst in die Welt zu treten und meine Aufgabe zu erfüllen. Mit dieser Qualität wird mein Leben nicht mehr von Verletzungen und Rache oder Genugtuung bestimmt, sondern von wahrem Mitgefühl, von Wärme, Zärtlichkeit und Schönheit. Geprägt durch diese Ur-Gefühle kann mein Wesen

 seine Schöpferkraft friedvoll entfalten:

 

Ich begegne dem Leben in seiner grenzenlosen Vielfalt mit Freude.

Ich bin im Leben und ich schenke Lebendigkeit.

Der Tod, der Stillstand, die Ohnmacht sind überwunden.

 

Verbindungsfähigkeit ist das Fundament mit dessen Grundlage

ich mein Bauwerk erweitere und vervollständige,

als Teil des ganzen Hauses,

in dessen Etagen jetzt das Leben pulsiert.

 

 

Jeder kreiert sein Haus,

welches in der großen Stadt Vollendung erfährt.