Was glaube ich?

 

Gewalt ist keine Lösung, Erdulden auch nicht.

Christus ist der Schlüssel, der mit Liebe agiert, die Frieden schafft.

 

Nur durch Selbsterkenntnis und Selbsterfahrung, also durch selbständigen Erwerb von Wissen, nicht durch Aufdrücken von Glaubenssätzen, kann wahre Weiterentwicklung erfolgen.  Überzeugen wollen um jeden Preis  gleicht  einer mentalen Kriegsführung –  erzeugt und vermittelt das Gefühl von Kampf, welcher  in jedweder Art und Weise  nur zerstört, nicht verbindet.

Zum Schluss bleibt nicht mal mehr die Kommunikation.

 

Eltern, insbesondere Mütter, wissen das nur zu gut.

Als Mutter weiß auch ich genau, dass ich meinem Kind keine auch nur so kleine Erfahrung ersparen kann, auch wenn ich das noch so gerne tun möchte, weil ich vermute oder erfahren habe, dass ihm dies Schmerz, Leid oder Enttäuschung bringt. Ich nehme ihm mit dem Aufdrücken oder Überstülpen meiner eigenen Erfahrungen (oder der von anderen)auch den Genuss der eigenen Erlebnisse –

ich beraube mein Kind der Chance, aus dieser gemachten Erfahrung seine persönlichen Erkenntnisse zu ziehen – ich hindere es am wirklichen Leben.

Mit meinen Regeln und Vorschriften  zu leben  (von denen ich glaube, dass sie nötig sind um anerkennt, angesehen oder geliebt zu werden), bedeutet für mein Kind, mein und nicht sein eigenes Leben zu führen – ich bestimme sein Leben nach meinem Willen…

Damit hat mein Kind keine Chance, es nach seinem Willen zu bestimmen.

 

Aber der freie Wille ist Gott das Allerwichtigste

Und wenn ich das wirklich glaube, dann unterstütze ich mein Kind bei all seinen eigenen Erkenntnis- und Erfahrungsprozessen, ja ermuntere es dazu, soviel wie möglich zu erfahren: Das Leben auszukosten in all seinen Facetten, um darüber zu seiner eigenen Erkenntnis und Benennung der Dinge zu kommen.

 

Von wem berichtet die Schrift im Gleichnis des verlorenen Sohnes vordergründig?

Es wird nicht vordergründig der Sohn gerühmt, der immer nur beim Vater bleibt und ihm zu Diensten ist – es wird viel ausführlicher von dem Sohn gesprochen, welcher vom Vater weg in die Welt geht und dort lebt: Sich auslebt, alle materiellen Güter einsetzt, um sein Leben zu „erfüllen“ – was ihm aber damit nicht gelingt, weil er nur kurzfristig und illusorisch Erfüllung und Be“fried“igung findet. Im Leben selbst erkennt er das.

Und durch diese eigene Erfahrung spürt er, dass diese Art zu leben und sich in der Welt aufzuhalten für ihn keinen Sinn mehr macht: Er spürt die Sehnsucht im Herzen  und macht sich auf den Weg zurück zum Vater, zurück zu seinem Ursprung, zu seinem Kern.

 

Der Vater sieht ihn kommen und spürt, was passiert ist. Er fühlt, dass die gemachten Erfahrungen seinen Sohn verändert haben – seinen Sohn, der jetzt bereit ist und darum bittet, seinem Vater zu dienen.

 

Durch den freien Willen, der der Vater seinem Sohn gelassen hat, verliert er ihn zwar kurzfristig, aber erhält ihn wahrhaft und gereinigt und bereit zurück. Hier zeigt sich die wahre Liebe des Vaters, die so groß ist, dass sie bis zum Herz des Sohnes reicht, es erfüllt und befriedet  oder befriedigt.