Der
Segen der Disziplin
Diese Aussage mag für
viele von uns wie eine Provokation klingen:
Wir alle kennen
genügend Situationen, in denen uns (ob in der Kindheit, während der Ausbildung,
beim Umgang mit den anderen Menschen, in der Arbeitswelt …) „diszipliniertes
Verhalten“ geradezu eingebläut wurde – was in unserer Seele heute noch seine
Spuren hinterlassen hat.
Was uns da
eingeprügelt oder aufgenötigt wurde, war meist nicht Disziplin, sondern das,
was Generationen vor uns schon „blinder Gehorsam“ genannt wurde und auch heute
noch gefordert wird.
Disziplin ist das
Umsetzen von etwas, was ich selbst als notwendig anerkenne – und das werde ich
dann freiwillig anwenden und damit auch erfahren, wie es wirkt.
Gehorsam verlangt
etwas von mir, dessen Notwendigkeit ich nicht einsehe und es deshalb einer
gewaltsamen Umsetzung bedarf.
Bitte nehmen Sie sich
einen Moment Zeit, um Situationen aus Ihrem Leben zu betrachten, die genau
diesen Hintergrund beleuchten.
Fragen Sie sich
ehrlich, um was ging es dabei? Was war der Auslöser? War das wirklich
erforderlich?
Und jetzt beantworten
Sie sich, bitte ebenso ehrlich, die Frage:
Hat es etwas
gebracht? Was ist herausgekommen? Was war die Frucht?
Ich behaupte (und das
hat mir meine innere Welt vielfach bestätigt), dass die Frucht von Gehorsam nur
Furcht ist, Angst auslöst, Zwänge eingeht, die mich an meinem wirklichen Leben
hindern.
Eingeforderter
Gehorsam ist ein diktatorischer Akt und blockiert damit die freie Entfaltung
von allem, was damit in Berührung kommt.
Und ich behaupte
ebenso fest, dass die Ernte, die ich mit Disziplin einfahre, von Freude und
Erfüllung gekennzeichnet ist, weil ich genau das durchführe, was ich als „wahr“
oder „gut“ oder „richtig“ erkannt und erfahren habe – das heißt, ich belohne
mich selbst, in dem ich konsequent lerne und das Gelernte anwende (learning by
doing).
So erfolgt ein
ständiger Austausch von Erfahrung und Erkenntnis, was schließlich mein
Potential entfaltet:
Ich
gestalte mein Leben selbst, befreie mich mehr und mehr von fremden Einflüssen
und übernehme damit die Verantwortung für mich.
Ist
das ein Segen, der mir damit zuteil wird?
Entscheiden
Sie selbst!