Welcher Geist prägt mein Leben –

Kampf oder Aussöhnung?

Eine Frage von grundlegender Bedeutung:

 

Wodurch entsteht Kampf und wie wirkt er?

Jeder Kampf entsteht aus einem Mangel: Aus dem Mangel an Liebe, die sich in vielfältiger Form ausdrückt:  In Zuwendung, Wärme, genährt werden, gehört und geachtet werden,  Vertrauen, Verantwortung übertragend …

Kampf im Außen (jeder kennt in seinem Leben sicher zahlreiche  „Kämpfe, die es auszufechten gibt“ – die Palette reicht von Existenzkampf, über Kampf um den Arbeitsplatz, Kampf um den begehrten Partner oder Partnerin, Kampf um Anerkennung, Kampf um Macht und Geld … es gäbe noch unzählige Beispiele, die jeder für sich selbst anführen kann.)

Letztlich ist jeder Kampf ein Kampf um Liebe, um das „was die Welt im Inneresten zusammenhält“ (Goethe, aus „Faust I“).

Kampf hat als Gesellen immer die Angst und die Schuld im Gepäck  -

Beweist sich als Folge meines inneren Kampfes (was ich ausstrahle, ziehe ich an – wie innen, so außen – Gesetz der Hermetik):

meines inneren Kampfes zwischen meiner männlichen und meiner weiblichen Seite – zwischen Verstand und Gefühl.

Kämpfe ich lange genug, ohne die Botschaft zu erkennen, stellt sich auch noch der Körper als Vermittler zur Verfügung und äußert durch Unwohlsein oder Krankheiten das Bedürfnis der Veränderung, das Bedürfnis nach Einheit, nach Liebe und Frieden.

 

Wie aber kann es mir gelingen, im Außen eine Verbindung zu schaffen, eine Einheit herstellen, die ich im Inneren nicht habe – gegen die ich sogar kämpfe:

Unmöglich, dass ich sie im Außen umsetze,

 wenn ich mein Inneres nicht berücksichtige.

Ich kann nichts geben, was ich selbst nicht habe.

Ich gebe in jedem Moment das in die Welt, was ich in diesem Moment bin.

 

Wenn ich eine Verbindung will,

eine gleiche Sprache von Verstand und Gefühl

*** FRIEDEN ***

dann muss ich ihn mir erst im Inneren erarbeiten

aber nicht erkämpfen, sondern erlösen.

 

Nicht Kampf gegen etwas,

sondern Aussöhnung mit etwas,

 

mit allem, was in mir ist,

 was mich prägt:

unterdrückte, nicht gelebte Gefühle –

oder anders formuliert:

nicht gelebte Weiblichkeit,

unterdrücktes, nicht gelebtes Leben,

 in dem Geist und Emotion verbunden sind …

 

Kampf löst die Probleme nicht, Kampf schafft ständig neue –

weil er glaubt, dass er das, was er erkämpft hat, sichern muss.

So nährt sich ständig die Illusion des Getrenntseins.

 

Jeder Kampf in mir ist auch ein Kampf gegen mich. Wenn ein Gefühl auftaucht, hat es seinen Grund, seine Berechtigung. Zerschlage oder ignoriere ich es mit meinem Verstand, ohne den Grund zu kennen, ist es so, als bekäme es zwei neue Triebe. Es wird stärker und ich brauche mehr Kraft, um es zu unterdrücken, zu verdrängen. Es brodelt unter der Oberfläche: Es ist ja noch da, ist nicht verschwunden, ja es hat sich sogar verdoppelt – der Druck wächst wie bei einem Vulkan, auf dem ein Deckel drauf ist.

 

Kämpfe ich also gegen mein Gefühl, achte und wertschätze ich es nicht, kann ich mich niemals mit ihm aussöhnen, es niemals erlösen, niemals reinigen (Taufe) – brauche ich immer stärkere Ketten und Kräfte (Gesetze, Regeln, Vorschriften, Strafen), um es im Zaum zu halten.

 

Und in jedem Kampf gibt es nur einen Sieger – also wird sich zeigen, wer am Ende der Mächtigere ist – der Verstand oder das Gefühl, der Geist oder die Emotion (bei Amok-Läufern hat die verletzte Gefühlsseite gesiegt, mit fatalen Folgen für Menschen, die sich in diesem Moment in gerade diesem Umfeld befinden).

 

Energien werden verschwendet im gegenseitigen Unterdrücken und im Kampf um die Erhaltung der eigenen Macht:

Das erlebe ich, wenn ich unsere Welt gegenwärtig betrachte

– jeder kämpft gegen jeden, Krieg auf allen Ebenen – Krieg der Informationen:

Partei gegen Partei – Religion gegen Religion – Geschlecht gegen Geschlecht – Macht gegen Macht:

Verschiedene Ausprägungen eines Kampfes –

 des Kampfes gegen sich selbst.

 

Doch ich kann mich jetzt neu entscheiden:

Ich kann diesen Kampf gegen meine wahre Natur und mein Wesen

beenden,

 Frieden finden,

mich mit allem aussöhnen, was in mir ist –

und es damit erlösen.

Damit nähre ich den

Frieden, den die Welt nicht gibt:

 

 Nicht geben kann,

denn er entsteht in mir selbst und wirkt über mich hinaus,

wenn ich bereit bin, mich aus dem Kreislauf zu lösen.

 

Dann werde ich frei, das zu tun,

wofür ich bestimmt bin:

 

Mich als Mensch zu erkennen und zu fühlen:

Als Einheit und im Miteinander

von Verstand und Gefühl im Körper

wahrhaft zu leben

und

gemeinsam mit Anderen

 den so durchdrungenen Geist einzusetzen

 für ein erfüllendes Zusammenwirken

 aller Schöpfung.